Ministerpräsident Hendrik Wüst hat am Mittwoch, 30. November 2022, acht Bürgerinnen und Bürgern Nordrhein-Westfalens den Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland in Düsseldorf ausgehändigt. Karl-Heinz Danger aus Detmold, Georg Eickholt aus Bedburg, Eberhard Friedrich aus Bad Berleburg, Prof. Dr. Bernd Günter aus Mettmann, Rolf Peter Gutsche aus Hamm, Ursula Hüwel aus Münster, Prof. Dr. Dr. Frank Schneider aus Düsseldorf und Erika Zeising aus Bielefeld werden für ihr Engagement und ihre herausragenden Verdienste um das Gemeinwohl ausgezeichnet.

Ministerpräsident Hendrik Wüst: „Jede und jeder der acht Geehrten setzt sich mit herausragendem Engagement für den gesellschaftlichen Zusammenhalt und das Wohlergehen der Mitmenschen in Nordrhein-Westfalen und weit darüber hinaus ein. Unabhängig davon, ob ihr ehrenamtlicher Einsatz der Region, der Zukunft des Berufsstandes, Menschen in Not oder der Aufarbeitung schrecklicher Taten der Vergangenheit gilt – das Engagement dieser Menschen ist ein Vorbild für uns alle und stärkt die Grundlagen unseres Zusammenlebens.“

Karl-Heinz Danger, Detmold
Karl-Heinz Danger engagierte sich jahrzehntelang ehrenamtlich im Sport, unter anderem im Kader der Senioren-Tischtennismannschaft und als Leiter der Tischtennis-Abteilung bei dem Verein „TuS Voßheide v. 1921 e.V.“. Insbesondere die Integrationsarbeit lag ihm am Herzen. Von 2009 bis 2020 war er als Vorsitzender des „Stadtsportverbandes Detmold e.V.“ (SSV) federführend an der Etablierung des Projekts „Sports4Kids“ sowie dem Start des Förderprogramms „Moderne Sportstätte 2022“ des Landessportbundes Nordrhein-Westfalen beteiligt.

Georg Eickholt, Bedburg
Georg Eickholt steht für langjähriges herausragendes Engagement im berufsständischen Bereich. Er war ehrenamtlich im Vorstand der Elektroinnung Düsseldorf tätig und setzte sich dort intensiv für die Nachwuchsförderung ein. Auf Bundesebene engagierte er sich im Zentralverband der Deutschen Elektro- und Informationstechnischen Handwerke und zählte dort zum Vorreiter für Themen wie „E-Mobilität“. Darüber hinaus war er als stellvertretender Kreishandwerksmeister der Kreishandwerkerschaft Düsseldorf und ehrenamtlicher Vorsitzender des Fördervereins des Heinrich-Hertz-Berufskollegs Düsseldorf tätig. Zuletzt engagierte er sich insbesondere für das Kinderhospiz Regenbogenland.

Eberhard Friedrich, Bad Berleburg
Jahrzehntelanges Engagement im kommunalpolitischen und heimatlichen Bereich zeichnen Eberhard Friedrich aus. Von 1989 bis 2020 war er Fraktionsvorsitzender der CDU im Rat der Stadt Bad Berleburg. Fünf Jahre war er in der Gesellschafter-Versammlung BLB-Tourismus GmbH tätig. Das Wohl und die positive Entwicklung seiner Heimatregion lagen ihm stets am Herzen. Von 2007 bis 2020 war Friedrich Mitglied des Zweckverbandes der Region Wittgenstein und setzte sich dort für eine verbesserte interkommunale Zusammenarbeit ein.

Prof. Dr. Bernd Günter, Mettmann
Prof. Dr. Bernd Günter engagierte sich über viele Jahre für kulturelle Angelegenheiten in seiner Heimatstadt Mettmann. Über 25 Jahre war er ehrenamtlicher Leiter und Sprecher des Marketing-Arbeitskreises „Neanderthalstadt“. Besonders hat er sich mit seinem Einsatz für die kulturelle Attraktivität der Mettmanner Innenstadt, die im Schatten des berühmten Neanderthal Museums steht, verdient gemacht. Zu einem seiner herausragenden Projekte zählt der „Evolutionspfad“ zwischen dem Stadtzentrum Mettmanns und dem Neanderthal-Museum.

Rolf Peter Gutsche, Hamm
Rolf Peter Gutsche war mit herausragendem Engagement viele Jahre in verschiedenen Vereinen mit Bezug zum Bergbau tätig. Seit 1986 ist er ehrenamtlicher (Renten-)Versicherungsberater, seit 2009 Vorsitzender des Knappenvereins „Glück Auf“. Dabei setzt er sich vor allem für die Dokumentation und den Erhalt von Bergbaugeschichte ein. Zusätzlich ist er in der AWO und in der SPD aktiv, unter anderem als Sachkundiger Bürger und stellvertretendes Mitglied im Kreispolizeirat der Stadt Hamm.

Ursula Hüwel, Münster
Mehr als 30 Jahre hat sich Ursula Hüwel bei der ökumenischen Kleiderkammer der katholischen Kirchengemeinde St. Nikolaus in Münster engagiert. Als Leitung war sie die treibende Kraft für die Vergrößerung und Renovierung der Kleiderkammer aufgrund des steigenden Bedarfs. Darüber hinaus war sie jahrzehntelang Mitglied im Verein zur Förderung der Städtepartnerschaft Münster-Rjasan e.V. Dort unterstützte sie unter anderem Hilfstransporte und die Einrichtung einer Nähstube. Zur Unterstützung der Hilfe zur Selbsthilfe reiste Ursula Hüwel mehrfach auf eigene Kosten nach Russland, um Frauen beim Nähen anzuleiten.

Prof. Dr. Dr. Frank Schneider, Düsseldorf
Prof. Dr. Dr. Frank Schneider zeichnet sich durch langjähriges Engagement bei der Aufarbeitung von Medizinverbrechen und der Rolle der Psychiatrie in der Zeit des Nationalsozialismus aus. Als Facharzt für Psychiatrie hat er sich viele Jahre lang als ehrenamtliches Vorstandsmitglied, zeitweise auch als Präsident, im Fachverband Deutsche Gesellschaft für Psychiatrie und Psychotherapie, Psychosomatik und Nervenheilkunde e. V. um die Aufarbeitung der Rolle der deutschen Psychiatrie und Psychotherapie in der NS-Zeit verdient gemacht. Er bekannte sich zur historischen Verantwortung seines Berufsstandes und entschuldigte sich explizit bei Opfern und Angehörigen. Weiter sorgte er für die Einrichtung einer wissenschaftlichen Kommission und initiierte und begleitete die Wanderausstellung „Erfasst, verfolgt, vernichtet. Kranke und behinderte Menschen im Nationalsozialismus“, die unter der Schirmherrschaft des damaligen Bundespräsidenten Joachim Gauck stand und international Beachtung fand. Er ist engagiertes Mitglied im Kuratorium der Robert-Enke-Stiftung, um die Aufmerksamkeit und Akzeptanz für das Thema Depression in der Gesellschaft zu erhöhen.

Erika Zeising, Bielefeld
Erika Zeising steht für jahrzehntelanges Engagement im sozialen Bereich. Sie unterstützte seit 1997 die Errichtung einer sozialdiakonischen Einrichtung in Gusev und gründete dort eine ambulante Pflege buchstäblich aus dem Nichts. Weit über ihr berufliches Wirken als Diakonisse hinaus zeigte sie größten Einsatz für hilfebedürftige Menschen. Noch heute ist sie ehrenamtlich in der Sarepta Schwesternschaft/Bethel tätig.

Über den Bundesverdienstorden
Der Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland wurde 1951 von Bundespräsident Theodor Heuss gestiftet und seitdem an über 260.000 Bürgerinnen und Bürger verliehen. Die Aushändigungen finden üblicherweise durch Ministerpräsidenten der Länder, Landes- oder Bundesminister, Regierungspräsidenten, Landräte, Oberbürgermeister oder Bürgermeister statt. Er ist die einzige allgemeine Verdienstauszeichnung in Deutschland und damit die höchste Anerkennung, die die Bundesrepublik für Verdienste um das Gemeinwohl ausspricht. Der Verdienstorden wird in acht Stufen verliehen. Eine finanzielle Zuwendung ist mit der Verleihung des Verdienstordens nicht verbunden.

Foto © Land NRW / Caroline Seidel