Start in das Berufsleben gab es sogar Glückwünsche von allerhöchster Stelle. Im Namen der Landesregierung gratulierte Finanzminister Lutz Lienenkämper den neuen Auszubildenden der Kreishandwerkerschaft Düsseldorf zum Abschluss ihrer Verträge. Anlässlich der Begrüßungsgala „HandSchlag 2018“ im Robert-Schumann-Saal bescheinigte Lienenkämper den jungen Leuten, sie seien die „Persönlichkeiten, die die Zukunft unserer Gesellschaft gestalten und damit auch unsere Wirtschaft vorantreiben werden“. In seiner wiederholt von Beifall unterbrochenen Festrede unterstrich der Finanzminister vor allem die Bedeutung des dualen Ausbildungssystems. Lienenkämper sprach von einem Markenzeichen, um das andere Länder Deutschland beneiden würden. Der Minister bezeichnete das duale System als ein zentrales Instrument für einen stabilen Arbeitsmarkt und erinnerte daran, dass Deutschland mit rund 7 Prozent die geringste Jugendarbeitslosenquote aller EU-Länder habe. „In Nordrhein-Westfalen liegt die Quote sogar bei nur rund sechs Prozent“, sagte er.

Vor mehr als 600 Gästen – unter ihnen auch Handwerkskammerpräsident Andreas Ehlert und der Bundestagsabgeordnete Thomas Jarzombek (CDU) – warnte der Minister davor, sich einreden zu lassen, dass eine duale Ausbildung weniger wert sei als ein akademischer Abschluss. Das Gegenteil sei richtig: „Unser Alltag funktioniert nur, wenn wir beides haben: die studierte Ingenieurin und den gelernten Mechatroniker.“ Lienenkämper nutzte die Gelegenheit, um den Handwerksbetrieben und allen, die für die Ausbildung der jungen Leute zuständig sind, im Namen der Landesregierung dafür zu danken, „dass sie sich täglich für ein gutes Ausbildungssystem in Deutschland stark machen“. Den neuen Auszubildenden bescheinigte Lienenkämper eine vielversprechende Zukunft und plädierte dafür, alle Weiterbildungsmöglichkeiten insbesondere in puncto Digitalisierung zu nutzen.

„Ihnen steht alles offen“, sagte er, „aber bleiben Sie neugierig!“
Bevor 37 Auszubildende stellvertretend für alle übrigen im Saal auf der Bühne per Handschlag symbolisch in die Gemeinschaft des Handwerks aufgenommen wurden, griff Kreishandwerksmeister Thomas Dopheide in seiner Ansprache einige aktuelle Themen auf. Er zeigte sich dabei zuversichtlich, dass die Zahl der abgeschlossenen Ausbildungsverträge bis Ende des Jahres auf mehr als 1400 steigen werde. Unabhängig von dieser positiven Entwicklung erhob Dopheide die Forderung, die Ausbildungsbetriebe noch mehr zu unterstützen: „Momentan beteiligen sich nur etwa 30 bis 40 Prozent der Betriebe an der Ausbildung – das ist zu wenig.“

Der Kreishandwerksmeister würdigte in diesem Zusammenhang die Kampagnen des Handwerks in der Öffentlichkeit und nannte als weiteres positives Beispiel die Verleihung des ersten „Förderpreises für das Handwerk“ durch die Düsseldorfer Jonges an den 25jährigen Stuckateurmeister David Reingen. Abschließend griff Dopheide das Thema „Fahrverbote“ auf. Der Kreishandwerksmeister sprach von einem „Damoklesschwert“ und plädierte an die Verantwortlichen, auf Fahrverbote zu verzichten. Nicht unerwähnt ließ er in diesem Zusammenhang die Verteuerung der Parkausweise, die mangelnden Parkplätze und die unsägliche Stausituation an der Friedrichstraße. Dopheide: „Wenn dazu jetzt auch noch ein ähnlicher Stau an der Corneliusstraße produziert wird, ohne das Handwerk einzubinden, dann steigen die Kosten für Handwerksleistungen erheblich!“

Aufgelockert wurde die Gala von Kabarettist Frank Küster, der die einzelnen Programmpunkte in humorvoller Weise miteinander verknüpfte und den Azubis sogar ein eigenes Lied widmete: „Ein Hoch auf euch und eure Lehre…“ Den musikalischen Part bestritt die Big Band der Clara-Schumann-Musikschule unter der Leitung von Romano Schubert. Viel Beifall erntete auch der erfolgreiche Gaming- und Entertainment Youtuber Rewinside, der den neuen Azubis aus eigener Erfahrung wertvolle Tipps für die Gestaltung ihres neuen Lebensabschnitts vermittelte.

Foto: Kreishandwerksmeister Thomas Dopheide (re.) und Finanzminister Lutz Lienenkämper (2.v.re.) sowie Hauptgeschäftsführer Lutz Denken (li.) und Handwerkskammerpräsident Andreas Ehlert (2.v.li.) Auszubildender Till Maier (Anlagenmechaniker Sanitär Heizung Klima), Gina Segermann (Kauffrau für Büromanagement) und Luis Wunsch (Schornsteinfeger)