Närrisches Gipfeltreffen in Aachen

Zum zweiten Mal besuchte jetzt ein Düsseldorfer Prinzenpaar am 06.Januar 2019 auf Einladung des AKV Aachen. Der frisch proklamierte Aachener Prinz Tom I. (Müller) und sein Hofstaat freuten sich gemeinsam mit AKV-Präsident Dr. Werner Pfeil über den närrischen Austausch im Hotel Pullman Quellenhof.

Prinz Martin I. (Meyer) und Venetia Sabine (Ilbertz) wurden bereits am Freitag nach dem Hoppeditzerwachen am 11.11. vom Comitee Düsseldorfer Carneval gekürt. Bei der Fachsimpelei im Kaminzimmer des Aachener Quellenhofs stellten die Tollitäten fest, dass es im Brauchtum der beiden Städte viele Unterschiede gibt. „dabei geht es nicht nur darum, dass wir „Helau!“ ausrufen und Ihr „Alaaf!“. Die Orden, die man uns verleiht, hängt man uns zum Beispiel nicht um den Hals, sondern um die Schulter“, erklärte Prinz Martin I.

Natürlich wurden mit dem Besuch die aktuellen närrischen Ehrungen ausgetauscht. Die Orden in Düsseldorf sind dabei übrigens eine besondere Würdigung, die sehr sparsam verliehen wird und von ihrer Stückzahl her begrenzt ist. Zur Entourage des Prinzenpaars gehört nicht etwa ein Hofstaat wie in Aachen. Vielmehr begleitet die GKG Rheinische Garde Blau-Weiss die Venetia während der Prinz von der Prinzengarde Rot-Weiss eskortiert wird. Was man darüber hinaus noch wissen muss ist, dass Prinz und Venetia nur in ganz seltenen Fällen tatsächlich ein Paar sind. Prinz Martin I. ist 44 Jahre alt, aktiver Karnevalist und nennt unter anderem die Gesellschaften „DKG Weissfräcke“ und „Tills Freunde“ seine Heimat.

Venetia Sabine feiert zwar auch fleißig die Fünfte Jahreszeit, fühlt sich aber eher dem Sommerbrauchtum verbunden. Sie ist unter anderem bei den St. Sebastianus Schützen und dem Reitercorps Wilhelm Marx aktiv. „Ich spielte schon seit 1994 mit dem Gedanken, einmal Prinz zu werden. Damals habe ich das geschehen durch meinen Chef ganz nah miterlebt, denn er war damals Prinz Karneval. Sabine habe ich dann vor vier Jahren auf einem Sommerfest kennengelernt“, erzählt Prinz Martin I. An einem Elften im Elften gab er ihr seine Visitenkarte und bei einem Altbier machte er ihr den sogenannten Venetienantrag – dem sie sofort freudig zugestimmt hat. „Unsere Kürung war wie ein Wechselbad der Gefühle. Der Saal hat förmlich gebebt und ich bin vor Begeisterung sogar unserem Innenminister um den Hals gefallen“, erzählt Venetia Sabine über den großen Abend.

Nun stehen rund 430 offizielle Termine im Ornat auf dem närrischen Fahrplan – ohne Interviews und private Verpflichtungen außer der Reihe. Während der Prinz ein rot-weißes Kostüm sein eigen nennt darf die Venetia aus acht verschiedenen Abendkleidern wählen. Gesungen wird bei ihren Auftritten übrigens nicht. Vielmehr stellt sich das Prinzenpaar mit viel Humor gegenseitig vor. Neu ist, dass das Prinzenpaar einen eigenen Wein kreiert hat: Der Grauburgunder vom Weingut Michels an der Nahe trägt als Etikett den Prinzenpaarorden. „Wir glauben, dass wir mit diesem Grauburgunder genau den Geschmack der Düsseldorfer treffen. Er ist zudem sehr bekömmlich“, meint Venetia Sabine. Die Flasche kostet 11,11 Euro. Ein Teil des Erlöses geht an das Kinderhilfezentrum Eulerstraße, das Café Grenzenlos und den Verein Sterntaler.